Arbeit & Beruf

Die Workshopreihe für Konfirmanden & Pastoren von KDA und Handwerk am Start - Erfolgreicher Auftakt über den Dächern von Langenhorn.

Gespannt sammelte eine Gruppe Konfirmandinnen der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen Eindrücke aus dem Berufsalltag eines Schornsteinfegers. Gemeinsam mit  Kerstin Albers-Joram (KDA Nordkirche) und den Pastoren aus St. Katharinen stiegen die Jugendlichen auf das Dach und in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Langenhorn. „Über den Dächern von Langenhorn“. Unter diesem Motto konnten Konfirmandinnen Lutz-Matthias Peters, den Bezirkshandwerksmeister Hamburg-Nord in seinem beruflichen Alltag begleiten. Der Workshop war Auftakt einer neuen Reihe von Handwerkskammer Hamburg und Kirchlichem Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA). Grundlage der Workshop-Reihe ist das Wertepapier von Kirche und Handwerk mit dem Titel: „Wofür wir stehen“, das im Frühjahr 2017 veröffentlicht wurde. Es macht deutlich, für welche gemeinsamen Werte Kirche und Handwerk in der Gesellschaft einstehen. Ziel der Konfirmanden-Workshops ist, diese Werte für junge Menschen erfahrbar zu machen – zum Beispiel „über den Dächern von Langenhorn“.

Die Broschüre "Wofür wir stehen - Das Leben nach Werten leben und gestalten" können Sie hier herunterladen.

Berufsorientierung vor Ort
Schornsteinfegermeister Peters zeigte den Jugendlichen im Alter von 12 und 13 Jahren auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses wie Schornsteine gekehrt und gereinigt werden. „Am Tag“, erklärte Peters „seien es ungefähr 20 Schornsteine, die er kehre.“ Die Konfirmandinnen konnten auch selbst den Feger in die Hand nehmen und lernten: Diese Arbeit können auch Mädchen gut machen. Und das tun inzwischen auch immer mehr. „Von aktuell sieben Auszubildenden sind drei junge Frauen“, sagte Peters.



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Einsatzbereich eines Schornsteinfegers sind aber auch die Heizungskeller. So waren die Konfirmandinnen dabei, als Bezirkshandwerksmeister Peters im Keller des Hauses die Werte der Gasheizung maß, analysierte und mit den Grenzwerten abglich. Bei einem Austritt von 500 ppm Kohlenmonoxid wird eine Heizung beanstandet, ab 1.000 ppm sogar stillgelegt.  Das passiere in seinem Bezirk ungefähr 50 Mal im Jahr, so Peters.

Wofür brennst Du?
Nach dem praktischen Teil vor Ort ging es, im gemeinsamen Gespräch beim Lagerfeuer, um die Frage: „Wofür brennst Du?“ „Was bringt Dich dazu, für etwas Feuer und Flamme zu sein?“ Die Konfirmandinnen diskutierten angeregt. Werte wie Vertrauen und Verantwortung stehen bei den Jugendlichen sprichwörtlich hoch im Kurs. Die jungen Mädchen zeigten, dass sie auch für etwas brennen: Ob für Kindergärtnerin, Anwältin, Polizistin, Schneiderin oder einfach für die Marke Apple: Referentin Kerstin Albers-Joram betonte, wie wichtig es sei, auf dieses „Brennen“, die innere Stimme, zu hören.  Offensichtlich war, dass der Schornsteinfegermeister noch immer für seinen Beruf brennt. Ganz besonders mache ihm das Kommunikative daran Spaß, berichtete er.

Die Workshopmacher Kerstin Albers-Joram und Lutz-Matthias Peters zogen ein positives Fazit. Herr Peters  habe in diesem Workshop motivierte Jugendliche erlebt, die bereits für "etwas brennen". Das gebe ihm ein gutes Gefühl. Die Konfirmandinnen zeigten sich beeindruckt. Der Beruf sei viel vielseitiger als sie gedacht hätte, sagte ein Mädchen. Ein anderes erklärte lächelnd: „Jetzt weiß ich endlich, warum ein Schornsteinfeger Glück bringt. Er sorgt dafür, dass es nicht brennt.“